Oktober 2021
Rezensionsexemplar
Montags bei Monica – Clare Pooley
Genre: Roman
Verlag: Goldmann
Anzahl Seiten: 431 Seiten
Darum geht’s:
Julian startet in seiner Einsamkeit das Projekt „Aufrichtigkeit“. Das ist ein kleines Büchlein, in das er seine wahren Gefühle und Sorgen reinschreibt. In seinem Fall, dass er sich seit dem Tod
seiner Frau einsam fühlt. Dann hinterlässt er das Buch in Monicas Café, wo sie es findet. Auch Monica wird Teil des Projektes, indem sie ihre Gedanken hineinschreibt, ehe sie das Buch in einer
Weinbar hinterlässt. Das Buch mit den Geständnissen wandert um die halbe Welt und die Schreiber*innen wachsen zu einem Freundeskreis zusammen.
Bewertung Cover:
Ich nehme an, das Café auf dem Cover soll Monicas Café darstellen. Diese Idee finde ich sehr süss und das Café ist auch mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Ich gehe davon aus, dass die drei
Personen auf dem Cover ein Teil dieser Freundesgruppe darstellen, was ich sehr gelungen finde. Auch ist es mit viel Liebe zum Detail gestaltet, was es auf seine Art einzigartig in meinem Regal
macht.
(4/5 Sternchen)
Bewertung Schreibstil:
Der Schreibstil war locker und leicht. Dadurch las sich das Buch sehr leicht und die Seiten flogen nur so dahin. Auch die Atmosphäre fand ich sehr angenehm, auch wenn ich erwarte habe, dass es
humorvoller wird.
Was mich jedoch gestört hat, sind dreierlei Dinge.
Einerseits hat Betty einen Sprachfehler. Klar, sie kommt aus China, wahrscheinlich wollte man das irgendwie „betonen“, allerdings frage ich mich, ob das nicht schon fast rassistisch ist.
Ein weiterer Punkt, den ich als kritisch erachte, waren die einen oder anderen stereotypischen Äusserungen.
Zum Beispiel: „Wenn sie beide Frauen wären, überlegte Riley, würden sie sich jetzt vielleicht umarmen. Aber sie waren Männer, also boxte er Hasard nur ganz leicht gegen den Arm [..].“
(Seite 279)
Warum dürfen sich Männer nicht umarmen? Wir leben im 21. Jahrhundert und nicht mehr im tiefsten Mittelalter. Absolutes No-Go.
Und wenn ich mich richtig erinnere, hatte es Anspielungen auf Harry Potter. Jeder muss selber entscheiden wie er mit den Äusserungen von JKR umgehen will, aber für mich eher ein No-Go.
Diese Punkte sind sehr schade, da der Stil eigentlich sehr schön gewesen wäre, aber das Leseerlebnis durch die drei genannten Punkte etwas gestört wurde.
(1/5 Sternchen)
Bewertung Charaktere:
Generell gab es keinen Charakter, den ich gar nicht gemocht hätte. Jeder Charakter war einzigartig und hat sich so von den anderen abgehoben. So war zum Beispiel Julian ein 79 Jahre alter
Rentner, Alice eine frischgebackene Mutter, die Influencerin ist und Monica Inhaberin des Cafés.
Ich denke durch die verschiedenen Protagonist*innen, dürfte das Buch auch verschiedene Altersklassen ansprechen, da man sich in jedem Alter mit jemanden identifizieren könnte.
Die Kapitel sind abwechselnd aus allen Sichten der Charakter geschrieben, wobei die tendenziell Monica die meisten Kapitel haben wird.
Jedoch gab es keinen Charakter, der mich zu 100% angesprochen hätte. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Charakter fast lebendig werden, da man so sehr mit ihnen mitfühlt und sie so authentisch
rüber kommen. Das hat mir hier gefehlt. Ich konnte meisten nachvollziehen wie die Charakter gehandelt haben beziehungsweise warum, aber dieses „Lebendig-werden“ war es einfach nicht.
(4/5 Sternchen)
Was mir an der Story gut gefallen hat:
Mir gefällt die Idee von dem Notizbuch, das wandert, und dass am Schluss alle Protagonisten eine Verbindung zueinander aufbauen.
Was mir an der Story nicht so gut gefallen hat:
Ich habe nicht verstanden, was die Szene ganz am Schluss für das Buch an sich gebracht hat. Zumal es weder Anzeichen dafür gab, dass dies passieren wird noch eine Triggerwarnung, wobei das Thema
Triggerwarnungen ja schwer umstritten ist. Habe ich nicht verstanden und hat mich etwas verwirrt zurückgelassen.
Sonstiges:
-
Bewertung:
Cover: 4
Schreibstil: 1
Charaktere: 4
Story: 3
––––––––––––––––––
Schnitt: 3
Endnote: 3/5
Fazit: Eine gute Zwischendurchlektüre, die Unterhaltung bietet, aber leider auch durch negative Punkte im Schreibstil auffällt.