Dinosaurier auf anderen Planeten – Danielle McLaughlin

März 2021

[unbezahlte Werbung, Rezensionsexemplar]

Genre: Kurzgeschichten
Verlag: Luchterhand
Anzahl Seiten: 254



Aufbau:
Das Buch ist in 11 Kurzgeschichten mit je ca. 20 Seiten eingeteilt. Die Titel der einzelnen Kurzgeschichten lauten wie folgt:

Die Kunst des Füßebindens
Gegen die ich mich wehre, die hasse ich nicht
Alles über Alice
Die Reiher am Fluss
Die Nacht des Silberfuchses
Kein Oleander
Silhouette
Ein anderes Land
Der Geruch welker Blumen
Im Sturz
Dinosaurier auf anderen Planeten



Bewertung Cover:
Ich finde, das Cover ist ein richtiger Hingucker.  Der grau-weisse Vogel hebt sich auf dem schwarzen Hintergrund ab und der orange-rote Schnabel verstärkt diesen Kontrast noch. Gehört zwar nicht direkt zum Cover an sich, aber auch den Titel finde ich sehr gut gewählt. Mit seiner Besonderheit sticht er heraus und bleibt lange im Gedächtnis.
5/5 Sternchen


Bewertung Schreibstil:
Der Schreibstil zog sich nicht einheitlich über die Geschichten. Manche Geschichten lebten von vermehrten Dialogen, andere von vermehrtem Erzählen und Beschreiben. Generell fand ich, dass sehr viel beschrieben wurde. Teilweise für meinen Geschmack zu viel, aber das ist natürlich Geschmacksache.  Was mir jedoch sehr gut gefallen hat, ist, dass die Botschaft nicht explizit niedergeschrieben wurde, sondern vielmehr die Botschaft durch den Text als Ganzes vermittelt wurde. Das hatte zur positiven Folge, dass durch das intensive Nachdenken über die Kurzgeschichten diese auch länger nachhallen und mich oft noch ein paar Tage hinweg begleiteten. Der Nachteil daran ist allerdings, dass ich auch ein, zwei Geschichten nicht ganz verstanden habe oder nicht zu hundert Prozent nachvollziehen konnte, was genau damit vermittelt werden sollte.
3/5 Sternchen




Vorstellung meiner liebsten Kurzgeschichten:

Die Reiher am Fluss: In dieser Geschichte geht es um eine junge Mutter, Cathy, die mit ihrer Tochter Gracie total geschafft ist. Doch im Laufe der Geschichte erfährt man noch mehr über die junge Mutter und darüber, wie sie versucht, alles aufrechtzuerhalten.

Diese Geschichte hat vermittelt, wie Familien das Deckbild einer heilen Welt aufrechterhalten, wenn doch so viel im Untergrund schlummert, sodass man tiefgehend darüber nachdenkt.

Die Kunst des Füßebindens: In dieser Geschichte lernt die Tochter in der Schule etwas über den chinesischen Brauch des Füßebindens und soll diesen daheim praktizieren, um die Qualen nachvollziehen zu können.

Diese erste Geschichte – und wohl auch die brutalste – bleibt mir am meisten in Erinnerung. Sie zeigt meiner Meinung nach nicht nur das Konfliktpotenzial in der Mutter- Kind-Beziehung auf, sondern auch das Problem mit Schönheitsidealen und das Wetteifern danach.

Kein Oleander: In dieser Geschichte geht es um zwei junge Frauen, die sich während einer Zugfahrt kennenlernen. Etta überlasst Lily einen französischen Roman, in dem Lily später eine Telefonnummer findet und Etta nachreist.

Diese Geschichte erzählt von Missverständnissen und Verwechslungen, aber auch von einer Liebe. Ich fand sie sehr tiefgründig und sie wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben.

Nicht gefallen hat mir „Die Nacht des Silberfuchses“.



Themen:
Das Buch bzw. die Kurzgeschichten handeln allesamt vom Thema Familie und deren Konstruktionen, aber meiner Meinung nach zeigt dieses Buch auch die kritischen Seiten der Gesellschaft auf und regt zum Nachdenken an.

Bewertung:
Cover: 5
Schreibstil: 3
Geschichten: 4
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Schnitt: 4
Endnote: 4/5